Die erste Hörversion

Komfortzone war gestern, alles ändert sich. Ich springe von einer Komfortzone in die nächste.

Hetzt mich nicht, ich arbeite dran .

Die Wahrheit ist jedoch, dass ich mich hetze. Wie heißt es so schön, als ›Wer auch immer, dürft ihr hier eigenständig einsetzen‹ die Geduld verteilt hat, hatte ich gerade anderes zu tun.

Die ersten beiden Hörversionen sind drin – mit Hüstel, schwerem Atmen, Schluckgeräuschen, verschluckten Worten, zu schnell, zu langsam … you name it you get it. Meine nur bedingt vorhandene Geduld wird zusätzlich dadurch befeuert, dass die finale Kontrolle nur online möglich ist. Was ich natürlich tue. Nur um mich kurz vor dem Einschlafen zu fragen:

Da hilft nur eines:

SOS (Schlafen oder Schreiben), denn

  • Vor dem Veröffentlichen einer Geschichte erstmal drüber schlafen
    • d.h., keine hör- oder lesbaren Geschichten veröffentlichen, wenn man nicht hundertprozentig sicher ist
  • Vor dem Senden einer Antwort erstmal drüber schlafen
    • das gilt ganz besonders, wenn man seiner eigenen Gefühle nicht ganz sicher ist

Mir ist klar, dass ihr das alle wisst. Aber ich bin sicher, dass auch ihr es schon mal vergessen habt. Daher noch ein Tipp:

PING (Perfektionismus ist nicht genug)

Damit meine ich nicht, flüchtige Texte zu schreiben, sich nicht für Satzaufbau, Grammatik, Rechtschreibung oder eine durchdachte Logik zu interessieren. Ich rede von persönlichen Prioritäten, angepasst an die Zielgruppe, die erreicht werden soll.

Ich möchte euch erreichen. Mit einer Message, die meinem Weltbild entspricht und viel mit Liebe und Respekt voreinander zu tun hat. Es soll Spaß machen, meine Geschichten zu lesen oder zu hören. Ich möchte, dass sie ein wohliges Gefühl in eurem Bauch erzeugen, selbst wenn der eine oder andere Protagonist der Geschichte nicht der oder die Netteste ist. Sie soll neugierig auf mehr machen. Auf die Geschichte und wie sie weitergeht. Wie sich die Lieblingsperson entwickelt und ob das Böse am Ende tatsächlich verliert. Ob man hoffen, weinen, lachen darf oder alles zusammen. Man soll sich in die Figuren verlieben, oder auch nicht. Nur egal dürfen sie nicht sein. Ich möchte, hoffe, dass ihr ihnen gerne zu hört. Ihren Worten und Gedanken. Dafür schreibe ich und dafür lese ich.

Was mir am Lesen zusätzlich zum Schreiben Freude bereitet, ist das erneute Einschlüpfen in die Figuren. Das funktioniert übrigens auch, wenn man sich selbst vorliest, am besten laut. Versucht es ruhig mal. Die Betonung so zu wählen, dass der sarkastische, liebevolle, fragende, manipulative oder gar böse Ton zu hören ist. Seid die Figuren in der Geschichte.

Da ich mir die Figuren und ihre Gefühle erdacht habe, fällt es mir naturgemäß etwas leichter. Allerdings bin ich weder Synchronsprecherin noch Schauspielerin und habe mich deswegen entscheiden müssen, meine eigenen Ansprüche etwas zu reduzieren. Als Referenz möchte ich meine Kinder anführen, denen ich viele Jahre lang vorlesen durfte. Sie haben mir erst gekündigt, als sie selber lesen konnten. 

Und doch treibt es mich um, die Frage ›Wer hat es schon gehört?‹. Also werde ich es erneut einlesen. Gleich morgen. Oder heute Nacht.

Viel Spaß, habt eine gute Zeit, und hoffentlich hören wir uns bald wieder. 

Eure Michaele

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